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«Dranbleiben!» lautete der Aufruf von Michael Umbricht, als er Anfang März die Funktion des Präsidenten der Steuergruppe Edulog übernahm. Der Aufruf richtete sich an Kantone, Gemeinden und Schulen, für die die Vorbereitungen für den Beitritt manchmal komplex sind.

Diese Komplexität erklärt die langsame Zunahme der Anzahl der Identitätsanbieter. Im Jahr 2023 schlossen sich sechs Schulen, Gemeinden oder Kantone Edulog an. Etwa zehn weitere befanden sich im Beitritt (d.h. in der Phase der Vertragsunterzeichnung oder der technischen Integration), darunter die Kantone St. Gallen und Appenzell Innerrhoden sowie das Fürstentum Liechtenstein.

Auf der Seite der Dienstleistungsanbieter ist ein bemerkenswerter Anstieg zu verzeichnen. 11 Dienste traten 2023 Edulog bei, darunter der Lehrmittelverlag Zürich.

Erfahrung LMVZ

«Der LMVZ tritt Edulog bei, um den Zugang zu Online-Diensten zu vereinfachen»

Mit dem Lehrmittelverlag Zürich (LMVZ) stösst ein führender Akteur zu Edulog. Der Verlag hat sich mit seinen Bildungsprodukten über die Kantonsgrenze von Zürich hinaus etabliert. Wohin wird die Reise der Digitalisierung führen? Michael Andrä, im Verlag zuständig für LMVZ digital, gibt Antworten.

Fazit: Edulog wächst und die Zahl der Identitäts- und Dienstleistungsanbieter steigt kontinuierlich. Eine wichtige Erkenntnis ist aber auch, dass die Föderation schneller wächst als die Anzahl der föderierten Identitäten. Das bedeutet, dass Edulog zwar technisch vorhanden ist, aber nicht in dem Masse genutzt wird, wie es möglich wäre. Ein wichtiges Ziel für 2024 ist es, die Nutzung von Edulog in Schulen und im Unterricht zu erhöhen.

Erfahrungen im Jura und Berner Jura

Der Jura und der französischsprachige Teil des Kantons Bern gehörten zu den ersten, die Edulog einsetzten. Eine Lehrperson, Schülerinnen und Schüler, Schuldirektion und kantonale Verantwortliche berichten von ihren Erfahrungen und Verbesserungswünschen.

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Edulog in der Berufsbildung

Edulog soll in der Berufsbildung breit eingeführt und genutzt werden: Die Akteure (Lernende, Lehrpersonen, Berufsbildende) der drei Lernorte (Berufsfachschulen, Lehrbetriebe, überbetriebliche Kurse) sollen mit Edulog auf Online-Dienste zugreifen können. Mit dem Beitritt des Online-Diensts bin-educa sind zukünftige Schreinerinnen und Schreiner die ersten, die davon profitieren.

Die Geschäftsstelle Edulog und die Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz wurden beauftragt, sich gemeinsam für eine stärkere Verbreitung und Nutzung von Edulog in der Berufsbildung einzusetzen. Eine Liste der von der Berufsbildung nachgefragten Online-Dienste wird erstellt, die technischen und organisatorischen Voraussetzungen sowie die Verantwortlichkeiten gegenüber den Kantonen werden geklärt.

«  Für die Digitalisierung, die unseren Berufsalltag in Zukunft noch stärker durchdringen wird, ist ein einheitliches und sicheres Login zentral.  »
Markus Fröhlich

Markus Fröhlich, Verlagsleiter Bildungsnetz Schweizer Schreiner

Rechtssicherheit

Im Jahr 2023 war die Frage der Rechtssicherheit bei der Verwendung der AHV-Nummer 13 ein wichtiger Punkt für die beitrittswilligen Kantone. Edulog ist zur systematischen Verwendung der AHV-Nummer 13 berechtigt. Die Zentrale Ausgleichsstelle (ZAS) hat die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) als systematische Benutzerin der AHV-Nummer 13 im Rahmen von Edulog anerkannt; die EDK hat in der Folge die Berechtigung an die Geschäftsstelle Edulog delegiert. Als rechtliche Grundlage für die Anerkennung diente der ZAS unter anderem das Organisationsreglement vom 27. Oktober 2022, welches die EDK als Auftraggeberin für Edulog ausweist.

Parallel dazu hat die Geschäftsstelle Edulog damit begonnen, den Föderationsvertrag für Identitätsanbieter anzupassen, um seine Lesbarkeit, Begrifflichkeit und Kohärenz zu verbessern.

Weitere Arbeiten

Die Geschäftsstelle Edulog ist nach der internationalen Norm ISO/IEC 270001 zertifiziert und hat im August das dritte der periodischen Aufrechterhaltungsaudits erfolgreich bestanden. Überprüft wurden technische, infrastrukturelle, organisatorische und rechtliche Aspekte des Managementsystems für Informationssicherheit (ISMS) von Edulog. 

Die Geschäftsstelle setzte technische Weiterentwicklungen um, die sich aus den Anfragen von Identitätsanbietern und Dienstleistungsanbietern ergaben. Als wichtiges Ergebnis wurde OpenID Connect zu den Protokollen hinzugefügt, die die Datenübertragung zwischen Edulog und den Identitätsanbietern und Dienstleistungsanbietern ermöglichen. 

«  Edulog kann ein wichtiges Governance-Instrument für die Digitalisierung der Bildung werden.  »

Im Jahr 2023 fokussierte sich die Geschäftsstelle Edulog auf Lösungen für Probleme, die bei der Akquisition, dem Beitritt und der Integration von Identitätsanbietern und Dienstleistungsanbietern auftraten. Sie bot weiterhin Unterstützung in technischen, organisatorischen oder rechtlichen Bereichen an. Die Leitung der Geschäftsstelle wurde im Februar 2023 von Karl Wimmer übernommen. Damals wünschte er sich (und wünscht sich weiterhin) «weitere interkantonale Projekte wie Edulog eines ist: Sie sind ein guter Weg, die Digitalisierung im schweizerischen Bildungssystem voranzutreiben und die digitale Bildungslandschaft Schweiz einzurichten».

In dieser Hinsicht ist Edulog der erste Schritt und weit mehr als eine Identitätsföderation mit Single Sign-On Funktion für den Bildungsraum Schweiz, berichtete im Januar Reto Schwendimann, Chief Operating Officer Educa. Unter anderem durch die Standardisierung und Vereinheitlichung digitaler Identitäten kann Edulog ein wichtiges Governance-Instrument für die Digitalisierung der Bildung werden.