Dr. Therese Steffen Gerber, Leiterin Abteilung Bildungszusammenarbeit SBFI

2020 hat der Bundesrat die Strategie «Digitale Schweiz» aktualisiert. Damit will er das Potenzial der Digitalisierung optimal nutzen und den Prozess der digitalen Transformation gestalten. Die Bildung stellt dabei einen wichtigen Bereich dar. Ziel ist es, dass Bürgerinnen und Bürger kompetent an digitalisierten, politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Prozessen teilnehmen und die Konsequenzen des eigenen Handelns einschätzen können.

In der BFI-Botschaft 2021–2024 hat der Bundesrat die Digitalisierung als transversales Thema definiert. In der kommenden Förderperiode soll der digitalen Transformation wiederum über alle Förderbereiche hinweg besondere Beachtung geschenkt werden.

Bildung, Forschung und Innovation sind für die Entwicklung, Anwendung und Nutzbarmachung neuer Technologien entscheidend. Eine zentrale Herausforderung der Digitalisierung stellt dabei die Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung dar.

In der Bildung bietet die Digitalisierung neue Methoden und Möglichkeiten für das Lehren und Lernen sowie neue Formen der Datennutzung und des Monitorings zur Steuerung des Bildungssystems. Gleichzeitig ist das System mit Herausforderungen wie Chancengleichheit, Datenschutz und Rechtssicherheit konfrontiert.

Diese Chancen und Herausforderungen berücksichtigen sowohl das neue Statut der Fachagentur Educa als auch ihre Leistungsvereinbarung 2021–2024. Den entsprechenden Auftrag haben das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI und die Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK im Rahmen der Bildungszusammenarbeit zusammen mit Educa definiert. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren der Digitalisierung geschenkt. Damit sollen Synergien an der Schnittstelle zwischen der Bildung und weiteren Politikbereichen noch besser genutzt werden können.

Daten sind eine zentrale Ressource im digitalen Bildungsraum. Deren Nutzung soll in einem vertrauensvollen, sicheren und ethisch angemessenen Rahmen stattfinden können. Bund und Kantone haben Educa deshalb beauftragt, Grundlagen des Datenaustausches und der Datennutzung weiterzuentwickeln. Der Entwicklung einer Datennutzungspolitik für den Bildungsraum Schweiz sowie die Konzeption einer schweizweiten Datenföderation in der Berufsbildung waren weitere Projekte, die die Zusammenarbeit 2021 geprägt haben.

«  Daten sind eine zentrale Ressource im digitalen Bildungsraum. Deren Nutzung soll in einem vertrauensvollen, sicheren und ethisch angemessenen Rahmen stattfinden können.  »

Der Bericht «Digitalisierung in der Bildung», der im Sommer 2021 publiziert wurde, beschreibt zahlreiche relevante Entwicklungen der Digitalisierung im Bildungswesen. Die anschliessende Konsultation verschiedener Fachgremien legt zudem eine sehr gute Grundlage, um den Handlungsbedarf für die Zukunft einzuschätzen.

Schliesslich hat Educa am 14. Juni 2021 ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Wir gratulieren der Fachagentur zu diesem Jubiläum und freuen uns, auch weiterhin auf ihre Unterstützung zählen zu können. Ihre Arbeit trägt massgeblich dazu bei, unser Bildungssystem in Richtung einer durchdachten und kohärenten Digitalisierungsintegration zu lenken.