Zwei Achsen: Die Anlaufstelle …

Im Herbst 2021 haben wir dazu im Rahmen des Aufbaus einer Datennutzungspolitik eine Erhebung bei Schulen und kantonalen Bildungsbehörden durchgeführt (Datenschutz und Datennutzung – was treibt die Bildungspraxis um?). Die Erhebung hat gezeigt, dass bei Fragen zu Datennutzung und Datenschutz Unsicherheiten bestehen.

Darauf aufbauend schaffen wir eine Anlaufstelle zu Datennutzungs- und Datenschutzfragen unter anderem für Schulleitende und Bildungsverwaltungen. Die Anlaufstelle zielt darauf ab, Wissen zu vermitteln sowie Erkenntnisse für die Entwicklung einer Datennutzungspolitik zu gewinnen. Des Weiteren wird dadurch eine schweizweite Praxis der Datennutzung im Bildungssystem unterstützt. Es können der Anlaufstelle technische, rechtliche, ethische und organisatorische Fragen gestellt werden. Die Beratungs- und Supportleistungen der Anlaufstelle werden durch uns sichergestellt. Bei Bedarf können externe Experten und Expertinnen beigezogen werden. Über die konkrete Ausgestaltung der Anlaufstelle werden wir zu einem späteren Zeitpunkt informieren.

… und das Programm

Eine Herausforderung bei der Entwicklung einer Datennutzungspolitik besteht darin, die aktuellen und künftigen Bedürfnisse der heterogenen Akteure im Bildungssystem zu kennen sowie die Auswirkungen des technologischen Wandels zu antizipieren. Um dieser Herausforderung zu begegnen, bauen wir ein Programm auf. Essenziell dabei ist der Einbezug der Akteursgruppen. Das Programm verfolgt drei Ziele:

  1. Die Potenziale und Herausforderungen der Datennutzung im Bildungswesen werden identifiziert, thematisiert und verständlich gemacht.
  2. Eine Auseinandersetzung mit den normativen Grundsätzen des Bildungswesens wird gefördert. Ein besonderer Fokus wird dabei auf den Mehrwert der Datennutzung für das Bildungssystem gelegt.
  3. Massnahmen werden für eine Datennutzungspolitik vorgeschlagen.

Im Rahmen dieses Programms begleiten wir rund 10 Projekte, die sich mit Potenzialen und Herausforderungen der Datennutzung im Bildungssystem Schweiz beschäftigen. Der Erkenntnisgewinn aus den Projekten fliesst in die Entwicklung der Datennutzungspolitik ein. Wir haben zur Identifizierung geeigneter Projekte eine Segmentanalyse durchgeführt und die Anspruchsgruppen im Hinblick auf ihre Bedürfnisse bezüglich Datennutzung analysiert. So haben wir sechs Segmente identifiziert (wachstumsorientiert, forschungs- und entwicklungsorientiert, institutionalisiert, potenzialorientiert, diskursorientiert und dominanzorientiert). Ihnen gemeinsam ist der Umgang mit Veränderungen durch Datennutzung. Innerhalb dieser Segmente werden wir nun Projekte suchen und auswählen, die einen Mehrwert für das Bildungssystem bieten.

Eine weitere Achse bildet der Erkenntnistransfer. Erkenntnisse aus der Anlaufstelle und aus dem Programm fliessen laufend in die Entwicklung der Datennutzungspolitik für den digitalen Bildungsraum ein.

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Durch die Zusammenarbeit mit Datennutzungsprojekten können wir anhand von konkreten Fällen aus der Praxis das Ökosystem «Bildungsdaten» ausleuchten und Lösungsansätze im Spannungsfeld der verschiedenen Anspruchsgruppen testen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen: Trotz aller Heterogenität beschäftigen die gleichen Fragen.

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