Im kürzlich veröffentlichten Bericht zur Datennutzungspolitik im Bildungsraum steht digitale Selbstbestimmung im Fokus der ersten von sieben Entwicklungslinien. Dort setzt auch David Rey an, wenn er sein Inputreferat zur Fachtagung Educa25 am 3. September 2025 in Bern vorbereitet.
Unsere digitale Identität begleitet uns überall – beim Lernen, beim Zugang zu digitalen Diensten oder in sozialen Netzwerken. Doch was bedeutet das konkret für die Bildung? Welche Chancen und Herausforderungen bringt die digitale Identität mit sich? Diese und weitere Fragen diskutieren wir an der Fachtagung Educa25 am 3. September 2025 in Bern. Seien Sie dabei und diskutieren Sie mit!
Der Präsident des Westschweizer Lehrpersonenverbandes SER (Syndicat des enseignantes et enseignants de Suisse romande) denkt in erster Linie an die persönliche Entwicklung der Jugendlichen in einer rundum digital geprägten Welt: «Als Lehrer halte ich es für unerlässlich, jede Schülerin und jeden Schüler darin zu schulen und darauf vorzubereiten, die eigene digitale Identität verantwortungsbewusst aufzubauen. Sie sollen fähig sein, ihren Einfluss auf die Entwicklung dieser Identität kritisch zu reflektieren.»
Digitale Lernreise
Der Pädagoge, der neben seiner Rolle als SER-Präsident auf Sekundarstufe I unterrichtet, erkennt in der Vielfalt digitaler Kontexte und Abhängigkeiten einen zentralen Lernbedarf: «Derzeit verstehen viele Schülerinnen und Schüler nicht alle Herausforderungen im Zusammenhang mit der positiven oder negativen digitalen Identität, die sie im Laufe ihrer selbstbestimmten Entdeckung der digitalen Welt entwickeln.» David Rey ist überzeugt, dass die digitale Lernreise von Kindern und Jugendlichen in eine gute, langfristig nachhaltige Richtung gelenkt werden muss. «Die Schule kann und muss in diesem Bereich eine erzieherische Rolle übernehmen.»
« Ich wünsche mir eine klare Regulierung der Nutzung digitaler Daten im Bildungsbereich, um die Rechte von Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern vor möglichen Auswüchsen der Überwachung und Kommerzialisierung von Daten zu schützen. »
Daten nutzen – aber reguliert
Die persönliche Entwicklung der Lernenden ist für David Rey untrennbar mit soliden Regeln zur Datennutzung verbunden: «Als Gewerkschaftspräsident wünsche ich mir eine klare Regulierung der Nutzung digitaler Daten im Bildungsbereich, um die Rechte von Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern vor möglichen Auswüchsen der Überwachung und Kommerzialisierung von Daten zu schützen.» Dem Zusammenspiel zwischen einer schweizweit regulierten Datennutzung und der pädagogisch-didaktischen Begleitung der Jugendlichen auf ihrem individuellen Weg im Bildungsraum wird David Rey denn auch seinen Beitrag zur Educa25 widmen. «Das ist die Perspektive, die ich zur Tagung beitragen kann. Ich bin gespannt, an der Fachtagung weitere Perspektiven zur digitalen Identität kennenzulernen.»
Über den Referenten
David Rey
Präsident des Syndicat des enseignantes et enseignants de Suisse romande (SER)
David Rey betrachtet die digitale Identität aus zwei Blickwinkeln. Zum einen aus der Perspektive seines Berufs als Lehrer, den er auf Sekundarstufe I in Derborence (Conthey VS) ausübt. Zum anderen aus jener des SER-Präsidenten. Diese vielfältigen Perspektiven veranlassen ihn, einen direkten Zusammenhang zwischen der individuellen Konstruktion der digitalen Identität und den Regeln für die Datennutzung herzustellen.