Wer schon einmal ein Bewerbungs- oder Immatrikulationsdossier erstellt hat, weiss wie mühselig es sein kann, die notwendigen Diplome und Arbeitszeugnisse zusammenzusuchen, einzuscannen und in einem (PDF-)Dokument zusammenzufassen. Nebst der Mühe ist noch etwas Zweites zu bemängeln: Das so erstellte Dossier enthält viele Informationen, die teilweise unnötig und sehr persönlich sind. Auch für die Empfängerseite – eine Arbeitgeberin oder Bildungsinstitution – generiert die Analyse dieser Dossiers viel Aufwand. Zudem muss sie die empfangenen Daten sorgfältig und sicher aufbewahren.
Digitale Nachweise als Lösungsansatz
Würden Diplome und Arbeitszeugnisse künftig in Form digitaler Nachweise ausgestellt – also als digitale Dokumente, die über eine öffentlich zugängliche Blockchain verifiziert werden könnten – schlüge man zwei Fliegen mit einer Klappe.
Die erste Fliege: Digitale Nachweise aus unterschiedlichen Quellen, zum Beispiel das Bachelor- und das erste Praktikumszeugnis, könnten mit wenigen Klicks in einem sogenannten digitalen Dossier zusammengefasst werden. So entfällt einerseits auf der Nutzendenseite der Medienbruch, also der Wechsel vom Papierdiplom zum eingescannten Dokument. Andererseits erhält die Empfängerseite die Daten in einem digital verwertbaren und verifizierbaren Format. Dies vereinfacht das Speichern, das Aufbewahren, den Austausch und das Verifizieren der Daten. Die so sichergestellte Anschlussfähigkeit spart somit viel Zeit und Mühe. Darüber hinaus bietet sie Innovationspotenziale für die weitere Automatisierung solcher Prozesse.
Die zweite Fliege fällt dem Stichwort «Datensparsamkeit» zum Opfer. Datensparsamkeit meint, dass das Teilen personenbezogener Daten für einen bestimmten Zweck – hier also die Bewerbung oder Immatrikulation – auf das absolut notwendige Minimum reduziert wird. In herkömmlichen Dossiers war dies aufwändig bis unmöglich. In einem digitalen Dossier hingegen werden nur noch diejenigen Informationen aus den jeweiligen digitalen Nachweisen freigegeben, die verlangt sind. Diplome könnten so beispielsweise ohne Geburtsdatum und Matrikelnummer geteilt werden.
Ausserdem bieten digitale Nachweise potenziell sogar noch datensparsamere Möglichkeiten. Beispielsweise kann aus einem Arbeitszeugnis in Form eines digitalen Nachweises der Beschäftigungszeitraum geteilt werden. Die restlichen Informationen aus dem Arbeitszeugnis werden jedoch nicht weitergegeben.
Giulias Fachhochschulanmeldung: einfach und datensparsam
Wie Anschlussfähigkeit und Datensparsamkeit das Leben von Lernenden und Bildungsinstitutionen vereinfachten könnten, zeigen wir in unserer vierten (und letzten) Episode der Videoserie zum Thema «Blockchains in der Bildung». Darin meldet sich Giulia, eine gelernte Kauffrau, für ihr Bachelorstudium an einer Fachhochschule an. Dank den digitalen Nachweisen, die sie in ihrer elektronischen Brieftasche hat, kann sie dies einfach – weil medienbruchfrei – und datensparsam mit ein paar Klicks erledigen.
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Alle Episoden der Videoserie zur Blockchains in der Bildung finden Sie an einem Ort.