Fachstelle Datennutzung
Der Grundlagenbericht «Daten in der Bildung – Daten für die Bildung» vom August 2019 hat Handlungsfelder und Entwicklungsansätze für eine schweizweite Datennutzungspolitik skizziert. Auf Basis dieses Grundlagenberichts haben uns Bund und Kantone im Rahmen des Koordinationsausschusses Digitalisierung in der Bildung (KoA Digi) im Februar 2020 den Folgeauftrag erteilt eine konkrete Massnahme zu erarbeiten: den Aufbau einer temporären, nationalen Fachstelle für Datennutzung im Rahmen der Leistungsperiode 2021–2024. Das Vorhaben setzt das Ziel 1 der EDK-Digitalisierungsstrategie um und ist Teil des Aktionsfeldes «Bildung, Forschung und Innovation» der Strategie Digitale Schweiz.
Die Fachstelle wird einen schweizweit kohärenten Rahmen für die gezielte und vertrauensvolle Nutzung von Daten im Bildungsraum schaffen. Folgende Dienstleistungen sind vorgesehen:
- ein Programm zur Realisierung von Datennutzungsprojekten
- eine Anlaufstelle für Datennutzungsfragen (Beratungsleistungen)
- einen gezielten Erkenntnistransfer zuhanden der Entscheidungsträger
Im Rahmen einer sogenannten «Data Tour» wurden für die Erarbeitung des Detailkonzepts im Herbst 2020 sämtliche EDK-Gremien, inkl. der sprachregionalen Konferenzen der Volksschulämter, die kantonalen Datenschutzbeauftragten (via Privatim), die Interessenvertretungen (VSLCH, CLACESO, LCH, SER), Expertenorganisationen und Fachpersonen, Vertretungen der PH-Kammer, Bundesämter (BFS, BAKOM) sowie eine Vielzahl von Einzelstimmen aus den kantonalen Bildungsdirektionen miteinbezogen. Dabei konnten auch einschlägige Institutionen wie das nationale Kompetenzzentrum für Datenwissenschaften (DSCC) des Bundesamtes für Statistik (BFS) oder das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) als Partner für das Projekt gewonnen werden.
Datenföderation in der Berufsbildung
Im August 2020 wurden wir von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) und dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) beauftragt, ein Projekt zu initiieren, das den Zugang und den Austausch von Daten in der Berufsbildung verbessern soll.
Um die Bedürfnisse der Anspruchsgruppen besser zu verstehen und Lösungsvorschläge zu entwickeln, haben wir Gespräche mit zahlreichen Akteuren im Bereich der beruflichen Bildung geführt:
- kantonale Berufsbildungsämter
- Steuergremium Berufsbildung 2030
- Organisationen der Arbeitswelt (OdA)
- Schweizerisches Dienstleistungszentrum Berufsbildung | Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (SDBB)
- Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
- und Dienstanbieter
Kern des Projektes ist der Aufbau eines Datenföderation für die Berufsbildung. Die Idee ist, dass die notwendigen Daten dezentral aus den relevanten Datenquellen abgerufen und zusammengestellt werden können. Ziel ist es, ab 2021 zu klären, welche neuen rechtlichen Grundlagen für die Etablierung einer solchen Föderation benötigt werden.
Die Initialisierungsphase soll im Juni 2021 abgeschlossen sein. Bis dahin werden wir einen Projektauftrag zuhanden der EDK und des SBFI für die Konzeption dieser Föderation erarbeiten.
Optima
Das Programmmanagement von Optima wurde uns im Herbst 2019 übertragen. Schwerpunkt der Arbeiten 2020 war die Einbettung des Programms in den Kontext der Datennutzung. Dadurch können wir die berufliche Grundbildung stärker unterstützen. Formal wurde der Programmaufbau abgeschlossen. Ende 2020 die Programmstrukturen mit den Trägern EDK und SBFI mit Wirkung ab 2021 effizienter gestaltet.
Vertiefungsbericht «Digitalisierung in der Bildung»
Die fortschreitende Digitalisierung und dadurch hervorgerufene Wandel ergeben auch für das Bildungssystem und sein Monitoring neue Herausforderungen. Bund und Kantone haben uns daher im Rahmen der Koordinationsausschüsse Digitalisierung in der Bildung (KoA Digi) und Bildungsmonitoring (KoA BiMo) im Jahr 2019 beauftragt einen Vertiefungsbericht «Digitalisierung in der Bildung» als Ergänzung zum Bildungsbericht Schweiz der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF) zu erarbeiten.
Der Vertiefungsbericht zur Digitalisierung verfolgt folgende Ziele:
- Einen Überblick über die aktuelle Verbreitung digitaler Technologien und Kompetenzen sowie damit verbundenen Auswirkungen auf das Bildungssystem bieten.
- Fehlende Informationen in Forschung und Statistik identifizieren und dadurch entstandene Lücken im bestehenden Bildungsmonitoring benennen.
Um die Ziele zu erreichen, wurden für den Bericht bestehende internationale Monitorings untersucht um zentrale Elemente der Digitalisierung im Bildungsbereich zu identifizieren. Diese flossen in die Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens ein, der die relevanten Dimensionen der Digitalisierung im Bildungsbereich definiert. Auf dessen Basis wird pro Schulstufe der aktuelle Wissenstand beschrieben. Beraten wird das Projekt von einer wissenschaftlichen Begleitgruppe aus Bildungspolitik, Bildungsstatistik und Bildungsforschung. Der Vertiefungsbericht wird Mitte des Jahres 2021 veröffentlicht werden.