Am 24. Juni 2021 haben die kantonalen Erziehungsdirektorinnen und Erziehungsdirektoren sowie die Direktion des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) dem Aufbau einer Fachstelle und eines Programms zur Entwicklung einer Datennutzungspolitik für den Bildungsraum Schweiz zugestimmt. Gleichzeitig wurden wir mit der Konzeption einer Datenföderation für die Berufsbildung und der Vorbereitung der entsprechenden gesetzlichen Grundlagen beauftragt. Per 1. Juli 2021 tritt zudem unsere neue Leistungsvereinbarung 2021–2024 in Kraft. Darin werden wir von Bund und Kantonen beauftragt, die qualitative Weiterentwicklung des digitalen Bildungsraum voranzutreiben und das Bildungssystem bei der Umsetzung zu unterstützen.

Aufbau einer Fachstelle und eines Programms zur Entwicklung einer Datennutzungspolitik für den Bildungsraum Schweiz

Ziel der Fachstelle und des Programms ist es, im Rahmen des existierenden Datenschutzes für einen sicheren und ethisch angemessenen Umgang mit Daten im Bildungswesen zu sorgen und deren gezielte Nutzung zu ermöglichen. Bis im Juni 2025 wird dafür eine Datennutzungspolitik für den Bildungsraum Schweiz erarbeitet.

Die temporare Fachstelle wird innerhalb unserer Fachagentur aufgebaut und von uns geführt. Sie bietet folgende Dienstleistungen an:

  • ein Programm zur Realisierung von Datennutzungsprojekten
  • eine Anlaufstelle für Datennutzungsfragen (Beratungsleistungen)
  • einen gezielten Erkenntnistransfer zuhanden der Entscheidungsträger

Im Rahmen des Programms, der Kerndienstleitung der Fachstelle, sollen rund 10 Projekte umgesetzt werden. Diese leuchten die zentralen rechtlichen, ethischen, sicherheitsspezifischen und technischen Aspekte des Umgangs mit Daten in der Bildung aus, um konkrete Grundlagen zur Regulierung zu erarbeiten. Ziel ist es, in Zukunft mit der Datennutzung einen klaren Mehrwert für das Bildungswesen zu schaffen.

Konzeption einer Datenföderation für die Berufsbildung und Vorbereitung der entsprechenden gesetzlichen Grundlagen

Mit dem Projekt «Datenföderation in der Berufsbildung» soll der Zugang und der Austausch von Daten in der Berufsbildung verbessert und vereinfacht und damit auch die Innovation gefördert werden. Kern des Projektes ist die Konzeption einer schweizweiten Datenföderation für die Berufsbildung. Vorgesehen ist, dass die notwendigen Daten dezentral aus den relevanten Datenquellen abgerufen und zusammengestellt werden können.

In der Konzeptionsphase soll bis Oktober 2022 geklärt werden, welche gesetzliche Grundlagen für die Etablierung einer solchen Föderation benötigt werden und welche Anforderungen die technische Infrastruktur erfüllen muss.

ähnliche Beiträge

Das Projekt IDENTI des Kantons Luzerns beschäftigt sich mit der digitalen Identität der Schülerinnen und Schüler und beleuchtet die Rahmenbedingungen von digitalen Lehrmitteln und Applikationen. Karin Weber und Reto Buchmann, Co-Projektleitung, haben für uns erste Lösungsansätze für die identifizierten Herausforderungen skizziert.

Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) fordert das Bildungssystem. Nebst interessanten Möglichkeiten führt KI auch zu Unsicherheiten und stellt neue Anforderungen an das System. Einige dieser Möglichkeiten, Unsicherheiten und Anforderungen diskutieren wir folglich in unserem Dossier «KI in der Bildung».

Bei digitalen Lehrmitteln und Lernapplikationen gibt es im föderalen Bildungssystem unterschiedliche Zuständigkeiten beim Datenschutz. Dies führt zu Unsicherheiten bei den Verantwortlichkeiten, wie das Datennutzungsprojekt im Kanton Aargau zeigt. Notwendig sind klare Verantwortlichkeiten und Sensibilisierung.